Zielsetzung
Lokalrezidive des Prostatakarzinoms (PCa) mit geringer Größe und Nähe zur Urethra und Harnblase (HB) können die frühzeitige Detektion erschweren. Das 18F-PSMA-1007 bietet aufgrund einer geringeren Ausscheidung über die HB Vorteile gegenüber anderen Pendanten. Diese Arbeit analysiert die Lokalrezidivdetektion mittels 18F-PSMA-PET/CT mit Kontrastmittel (KM) und Spätaufnahmen.
Material und Methoden
Konsekutive Patienten mit PCa-Lokalrezidiv, die eine 18F-PSMA-1007 PET/CT mit KM und Spätaufnahmen des Beckens nach klinischer Indikation erhielten, wurde retrospektiv eingeschlossen. Klinische Parameter (Alter, PSA), die Lateralisierung der Lokalrezidive und der Abstand zum Diaphragma urogenitale wurden erfasst. Bildgebungsparameter in Früh- und Spätaufnahmen wurden verglichen und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
24 Patienten (71±5 Jahre; PSAnad 0,03ng/ml; PSAakt 0,96ng/ml) konnten eingeschlossen werden. Der Abstand des Rezidives zur Mittellinie betrug im Median 1mm (IQR 0,5–8mm) und zum Diaphragma urogenitale 19mm (11-32mm). Das Lokalrezidiv konnte in den frühen PET-Aufnahmen (SUVmax Rezidiv Median 5,6) in 9 Fällen und in den späten PET-Aufnahmen (SUVmax Rezidiv Median 6,9) in 17 Fällen bei steigenden SUVmax-Werten sicher detektiert werden (p=0,02). Die PSMA-Speicherung in der HB (SUVmax Median 7,4 vs. 6,4; p=0,34), im M. obturator internus (SUVmean Median 0,6 vs. 0,5; p=0,03) und in der A. iliaca (SUVmean Median 1,2 vs. 1,1; p=0,02) nahm demgegenüber ab. Die Urethra war durch die KM-Gabe in den Spätaufnahmen in 79% gut differenzierbar. In allen Fällen konnte das Rezidiv durch die Kombination PET-Spätphase plus KM-Ausscheidung sicher detektiert werden.
Schlussfolgerungen
Die Akquisition von 18F-PSMA-1007 PET/CT-Untersuchungen mit KM und späten Beckenaufnahmen konnte die Abgrenzbarkeit von PCa-Lokalrezidiven gegenüber der Urethra mittels signifikant verbessern. Die PSMA-PET/CT-Bildgebung ermöglicht dadurch eine genaue anatomische Lokalisierung auch von kleinen/frühen Lokalrezidiven.