Zielsetzung
Untersuchung des Effektes unabhängiger Behandlungsfaktoren auf die Höhe der Strahlenexposition bei transarterieller Chemoembolisation (TACE) bei Patient:innen mit hepatozellulärem Kariznom (HCC).
Material und Methoden
Diese retrospektive monozentrische Studie umfasst alle Patient:innen, die im Zeitraum 09/18 bis 07/22 mittels TACE bei mono- oder multifokalem HCC im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt wurden (n=338, 29 weiblich, 309 männlich). Die Interventionen wurden von zwölf Fachärzt:innen für Radiologie mit variierender Angiographie-Erfahrung (A=1-2 Jahre, B=3-5 Jahre, C=>5 Jahre) in zwei Angiographie-Räumen durchgeführt. Als abhängige Variable wurde das Dosisflächenprodukt (DFP) genutzt. Unabhängige Variablen waren Erfahrung der Interventionalisten, Angiographie-Raum, Alter, Geschlecht, BMI, Art des HCC (singulär vs. multifokal), Vorliegen anatomischer Normvarianten und Art des Eingriffs (Ersteingriff vs. Wiederholungseingriff). Die statistische Auswertung erfolgte mittels univariabler und multivariabler binärer logistischer Regressionsanalyse.
Ergebnisse
Das mediane DFP betrug 214,3 Gy • cm2 (IQR 127,3 – 311,2). Univariable und multivariable binäre logistische Regressionsanalysen ergaben eine signifikant erhöhte Strahlenexposition für BMI (P<0,001), multifokale HCCs (P<0,001, median DFP singulär: 181,3 Gy • cm2 (IQR 108,4 – 264,1), multifokal: 223,1 Gy • cm2 (IQR 141,2 – 330,3)) und Ersteingriffe (P=0,002, median DFP Wiederholungseingriffe: 205,8 Gy • cm2 (IQR 139,1 – 360,5), Ersteingriffe: 214,8 Gy • cm2 (IQR 121,3 – 290,6)). Keinen signifikanten Einfluss zeigten Angiographie-Erfahrung der Interventionalisten, Angiographie-Raum, Geschlecht, Patientenalter und das Vorliegen anatomischer Normvarianten.
Schlussfolgerungen
Neben einem hohen BMI sind multifokale HCCs sowie Ersteingriffe signifikant mit einer erhöhten Strahlenexposition bei der TACE von Patient:innen mit HCC verbunden.