Kurzzusammenfassung
Die forensische Bildgebung ist bereits in vielen rechtsmedizinischen Instituten in die tägliche Praxis integriert, v.a. die PMCT wird standardmäßig genutzt. Die PMMRT wird bisher allerdings nicht routinemäßig durchgeführt. Um die PMMRT optimal nutzen zu können und die Indikation für ihre Durchführung korrekt zu stellen, müssen ihre Vorteile ggb. anderen radiologischen Techniken, der Obduktion sowie die Schwierigkeiten/Kontraindikationen (KI) bzgl. ihrer Nutzung bekannt sein. Postmortal müssen definierte Protokolle, die auf klinischen Protokollen basieren, inkl. Sequenzen, die an PM-Bedingungen angepasst werden, verwendet werden. Die PMMRT ist hilfreich bei der Analyse des Gehirns, v.a. in Fällen von entzündlichen Erkrankungen und bei hypoxischen/ischämischen Läsionen. Vorteilhaft ist sie bei Traumata der Wirbelsäule, v.a. bei Frakturen und Verletzungen des Rückenmarks. Zudem ermöglicht sie eine gute Analyse der Organe/des Weichteilgewebes (WG), welche bei pädiatrischen Fällen wichtig ist. Bei Gewalt gegen den Hals können Einblutungen im WG und Frakturen erkannt werden. Beim plötzlichen Herztod können Signalveränderungen im Myokard ersichtlich werden und den Obduzenten bei der histologischen Probenentnahme leiten. Die PMMRT ist von großem Vorteil für den Obduzenten, da Veränderungen des Gewebes durch Signalunterschiede ersichtlich sind, welche jedoch nicht immer bei der Obduktion erkannt werden können. Die Bilder bereiten den Obduzenten auf die Sektion vor, helfen bei der Orientierung der Probenentnahme (Gewebeentnahme, Histologie) und können entscheidend bei der Anordnung weiterer Untersuchungen sein. Nichtsdestotrotz kann die PMMRT nicht wie in der klinischen Radiologie angewandt werden, gewisse Parameter müssen angepasst werden und KI müssen bekannt sein.
Lernziele
In diesem Vortrag sollen die Indikationen und KI der PMMRT in der rechtsmedizinischen Praxis vorgestellt und diskutiert werden, sowie die Schwierigkeiten und Möglichkeiten anhand von Beispielen erläutert werden.