Zielsetzung
Ziel war es, den Einfluss verschiedener Hyperplasiemuster und der strukturellen Gewebszusammensetzung bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) auf den klinischen Outcome nach Prostataarterienembolisation (PAE) zu bestimmen.
Material und Methoden
Patienten mit benignem Prostatasyndrom (BPS), bei denen eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata mit anschließender PAE durchgeführt wurde, wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Die MRT-Bilder wurden bezüglich des BPH-Musters nach Wasserman und nach einer modifizierten Klassifikation eingeteilt. Zusätzlich wurde das Vorhandensein einer adenomatös-dominanten benignen Prostatahyperplasie (AdBPH) erfasst. Die klinische Symptomatik wurde mittels International-Prostate-Symptom-Score (IPSS) und der Urinflussrate (Qmax) bewertet. Die Nachuntersuchung umfasste eine MRT-Untersuchung und das klinische Ergebnis. Zum Vergleich der Gruppen kamen der Kruskall-Wallis-Test und der Wilcoxon-Rank-Test zum Einsatz.
Ergebnisse
Nach PAE verbesserte sich der IPSS im Median um 53,5 % (IQR 40,5 % - 74,7 %), die Qmax verbesserte sich um 4,1 ml/s. Wir stellten eine signifikante Verringerung des Volumens, der intravesikalen Prostatavorwölbung (IPP) und des intraprostatischen Uretrhawinkels (PUA) fest (p<0,01). Die mediane Volumenreduktion betrug 25,2 % (IQR 15,3% - 34,3%). Ein multiples lineares Regressionsmodell zeigte einen signifikanten Einfluss eines hohen Ausgangsvolumens auf die Verringerung der IPSS-Scores nach der Behandlung (p<0,01). Das Vorhandensein von AdBPH stand ebenfalls in signifikantem Zusammenhang sowohl mit dem Volumenverlust als auch mit der klinischen Verbesserung in Bezug auf die IPSS-Reduktion (p<0,01). Weder das BPH-Muster nach der Wassermann-Klassifikation, noch die modifizierte Klassifikation hatten keinen Einfluss auf die Verbesserung der klinischen Symptomatik und die Volumenreduktion.
Schlussfolgerungen
Patienten mit BPS profitierten, unabhängig vom makroskopischen Muster der Hyperplasie, von einer PAE. Patienten mit Mittellappenhyperplasie zeigten dabei ein gleichwertiges Ansprechen auf die Embolisation im Vergleich zu einer präurethralen oder retrourethralen Dominanz. Parameter wie Prostatavolumen und adenomatös-dominante Struktur sowie klinische Merkmale scheinen besser mit dem Outcome nach PAE zu korrelieren.