Zielsetzung
Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die ultraschnelle Brust-MRT (UF-MRT) der konventionellen dynamischen kontrastmittelverstärkten Brust-MRT (DCE-MRT) in der Erkennung oder Charakterisierung von anreichenden Brustläsionen überlegen ist.
Material und Methoden
In die retrospektive Studie wurden Frauen eingeschlossen, die zusätzlich zu einer DCE-MRT eine UF-MRT zur weiteren Abklärung von anreichernden Brustläsionen erhalten haben. Die DCE-MRT bestand aus einer dynamischen Serie, die mit einer zeitlichen Auflösung von 60 s pro dynamischem Bild 1-mal vor und 4-mal nach der Injektion von 0,1 mmol/kg Gadobutrol akquiriert wurde. Die UF-MRT wurde 1-2 Tage später durchgeführt und bestand aus einer dynamischen 3D TFE compressed-Sense Serie mit einer zeitlichen Auflösung von 4 s, die vor, während und 65 s nach der Kontrastmittelinjektion akquiriert wurde. Die Unterscheidbarkeit von gut- und bösartigen Läsionen wurde anhand des Anreicherungsverhaltens und der morphologischen Merkmale mittels einer ROC Analyse verglichen. Die Abgrenzbarkeit von Läsionen und Beurteilbarkeit von Morphologie (Form, Berandung, interne Architektur) wurde von zwei geblindeten Radiologen auf einer 5 Punkte Likert-Skala bewertet und mittels Wilcoxon-Rangsummentest verglichen.
Ergebnisse
Es wurden 24 Frauen im Alter von 46±9,4 Jahren mit 49 anreichernden Brustläsionen (16 gutartig, 33 bösartig) in die Studie eingeschlossen. Die AUC der kinetischen Kriterien (initialer Signalanstieg und postinitialer Signalverlauf für DCE-MRT; maximum slope und time-to-enhancement für UF-MRT) unterschied sich nicht signifikant (0,68 [95% CI: 0,52-0,80] und 0,72 [0,57-0,84], vs. 0,69 [0,54-0,82] und 0,67 [0,52-0,80]). Die Beurteilbarkeit der Morphologie wurde in der UF-MRT als signifikant schlechter als in der DCE-MRT bewertet (p<0,05 für alle beurteilten Parameter); die Abgrenzbarkeit der Läsionen wurde in der UF-MRT signifikant schlechter bewertet als in der DCE-MRT (3,4±0,9 vs. 4,0±0,8, p=0,001), obwohl das parenchymale Hintergrundanreichern in der UF-MRT signifikant geringer ausgeprägt war (1,6±1,0 vs. 2,2 ±1,3, p=0,005). Die Spezifität der UF-MRT und DCE-MRT betrug 0,66 (95% CI: 0,47-0,81) bzw. 0,75 (95% CI: 0,57-0,89).
Schlussfolgerungen
Die ultraschnelle Bildgebung verbesserte weder die Erkennbarkeit noch die Charakterisierung von anreichernden Brustläsionen im Vergleich mit der konventionellen dynamischen kontrastverstärkten Brust-MRT.