Zielsetzung
CT-Untersuchungen der Nasennebenhöhlen (NNH-CT) sind hoch prävalent und gegenwärtig hauptsächlich mittels Freitextbefund beurteilt, obwohl ein standardisiertes Befundschema aufgrund von Anatomie, klinischen Fragestellungen und Zufallsbefunden möglich scheint. Diese Studie untersucht die Umsetzbarkeit und Vorteile eines strukturierten Befundes mit vollständiger PACS-Integration.
Material und Methoden
Prospektiv wurden 40 Befunden durch zwei Radiologen mit klinischer Fragestellung nach Sinusitis erhoben. Je Radiologe wurden 10 strukturierte Befunde (SB) und 10 Freitextbefunde (FB) erhoben. Für den jeweiligen Befundprozess (n=20 je Radiologe) wurde die Anwendbarkeit des Befundtemplates auf die klinischen Fälle und der Arbeitsablauf durch die Radiologen subjektiv bewertet. Zudem wurde die Dauer der aktiven Befunderstellung händisch gemessen. Nachfolgend evaluierten zwei nicht in den Befundprozess involvierte Radiologen (je > 10 Jahre Berufserfahrung) die Verständlichkeit, Vollständigkeit und Konsistenz von SB und FB. Die Bewertung erfolgte mit einer 4-Punkt Likert-Skala (1- ungenügend; 4- optimal).
Ergebnisse
Der Arbeitsablauf wurde für den FB signifikant besser bewertet (Median 3 (IQR 3-3,3) vs. 4 (4-4); p < 0,05). Für die Evaluation der Template-Anwendbarkeit (SB: 3 (2.8-4) vs. FB: 4 (4-4), die Befundverständlichkeit (SB: 4 (4-4) vs. FB: 3,5 (3-4)) und -vollständigkeit (SB: 4 (4-4) vs. FB: 4 (3-4)) zeigten sich keine signifikanten Differenzen. Die Konsistenz (4 (4-4) vs. 3 (3-3); p < 0,05) wurde für den SB signifikant besser bewertet. Die Befunddauer war für den SB (1,6 (1,5-2,7) min) signifikant länger (FB: 1,1 (0,5-1,3) min; p < 0,05).
Schlussfolgerungen
Strukturierte Befundung für NNH-CT hat das Potential den Radiologiebefund weiter zu optimieren und zu standardisieren bei gering zeitlichem Mehraufwand. Ein SB für NNH-CT erhöht insbesondere die Konsistenz. Die Anwendbarkeit in der klinischen Routine mit hohem Patientendurchsatz benötigt weitere Optimierung hinsichtlich Arbeitsablauf und Effizienz.