Einleitung
Die ischämische Dünndarmnekrose ist eine mögliche Spätkomplikation nach laparoskopischem Roux-en-Y-Magenbypass. Patientinnen können nach der Operation, aufgrund des größeren Gewichtsverlusts, eine Dünndarmobstruktion entwickeln (1). Ursache dafür ist häufig eine innere Hernie (IH), die hauptsächlich während des dritten Trimesters der Schwangerschaft auftritt und zu fötaler und mütterlicher Morbidität und Mortalität führen kann (2). Zusätzlich kann das gleichzeitige Vorliegen des Ehlers-Danlos-Syndroms, einer heterogenen Gruppe seltener erblicher Bindegewebserkrankungen (3), den Ausgang einer Schwangerschaft verschlechtern.
Anamnese
Eine 26-jährige Patientin mit Ehlers-Danlos-Syndrom Typ I und III in der Vorgeschichte hatte vor 1 Jahr eine Roux-en-Y-Magenbypass-OP (Abb. 1). Sie stellte sich in der 28. Schwangerschaftswoche mit schweren und anhaltenden epigastrischen Schmerzen in Verbindung mit Erbrechen und Durchfall für 24 Stunden in der Notaufnahme vor. Ein CT des Abdomens/Beckens zeigte eine Dünndarmobstruktion mit freien Flüssigkeiten beginnend an der gastrojejunalen Anastomose mit hypoanreichernden jejunalen und ilealen Schlingen (rote Pfeile in Abb.2), jedoch noch normale KM-Enhancement des mittleren proximalen Duodenums (gelber Pfeil in Abb. 2). Außerdem zeigte sich Okklusion der Arteria mesenterica superior (gelber Pfeil in Abb. 3) und nahezu okklusivem Fϋllungsdefekt der Vena mesenterica superior (roter Pfeil in Abb. 3).
Diskussion
Ein multidisziplinäres Management ist erforderlich, um Schwangerschaftskomplikationen sowohl für die Mutter als auch für den Fötus zu vermeiden, insbesondere bei erblichen systemischen Bindegewebserkrankungen und bei einer IH nach Roux-en-Y-Magenbypass.
Es wird empfohlen, einen CT durchzuführen, wenn eine MRT nicht verfügbar ist. Um die Symptome einer IH zu identifizieren, muss eine CT-Auswertung durchgeführt werden. Trotz der hohen Sensitivität and Spezifität des CTs für IH kann eine diagnostische Laparoskopie geboten sein.
Quellen
1-Stenberg E, S. E., Ågren G, Ottosson J, Marsk R, Lönroth H, Boman L, Magnuson A, Thorell A, Näslund I (2016). Closure of mesenteric defects in laparoscopic gastric bypass: a multicentre, randomised, parallel, open-label trial. Lancet 387(10026):11397-11404. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(15)01126-5
2-Vannevel V, J. G., Bialecka M, Lannoo M, Devlieger R, Van Mieghem T. (2016). Internal Herniation in Pregnancy After Gastric Bypass: A Systematic Review. Obstet Gynecol., 127(126):1013-1020. https://doi.org/10.1097/AOG.0000000000001429
3-Karthikeyan A, V.-R. N. (2018). Hypermobile Ehlers-Danlos syndrome and pregnancy. Obstet Med., 11(13):104-109. https://doi.org/10.1177/1753495X18754577